La gazette de Niafles

kreuz.net – katholische nachrichten
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Samstag, 26. Mai 2007 12:18
Die letzte Messe?
In einem winzigen Ort in Frankreich ist ein erbitterter Kampf um die Alte Messe entbrannt.
Schild neben der Ortstafel: "Peppone ist ein Esel"
Schild neben der Ortstafel: „Peppone ist ein Esel“
(kreuz.net, Niafles) In der Pfarrei von Niafles – einem 300 Seelen Dorf im Nordosten Frankreichs – herrscht Aufruhr. Das berichtete das Internettagebuch ‘Le salon beige’ am 5. April.

Alles begann einen Monat zuvor, am 6. März. Damals starb der Pfarrer des Dorfes, Hw. Chéhère im hohen Alter von 94 Jahren. Der Geistliche war seit 1965 im Dorf tätig.

Er machte keinen Hehl daraus, daß er von dem neuen Ritus, der nach dem Konzil verbreitet wurde, nichts hielt.

Bis zu seinem letzten Tag las er die Römische Messe. Die Gläubigen reisten von weit her, um am Sonntag an der Messe in Niafles teilzunehmen.

Am Ende des Requiems für den verstorbenen Geistlichen gab der Bischof von Laval, Mons. Armand Maillard, der für die Pfarrei von Niafles zuständig ist, eine provisorische Nachfolge bekannt.

Bischof Maillard von Laval
Bischof Maillard von Laval
Er erklärte, daß Pater Guillaume Loddé von der Priesterbruderschaft St. Petrus in nächster Zukunft die Sonntagsmesse in Niafles lesen werde:

„Während dieser Zeit wird ein Überlegungsprozeß im Hinblick auf eine definitive Entscheidung eingeleitet“ – ergänzte der Bischof vieldeutig.

Dem sozialistischen Bürgermeister des Ortes – der auch schon seit zwanzig Jahren im Amt ist – war diese Nachfolgeregelung nicht recht. Ihm sei anläßlich der Amtsübergabe kein offizielles Dokument überreicht worden – erklärte er. Folglich betrachte er den neuen Priester als illegal.

In Frankreich herrscht zwar eine strikte Trennung von Kirche und Staat. Weil aber die Kirchen vom Staat eingezogen wurden, muß der Bürgermeister des Ortes bei der Neuernennung eines Priesters schriftlich informiert werden.

Das soll der Bischof von Laval nur in mündlicher Form getan haben.

„Wir sind nicht gegen die lateinische Messe“ – verteidigt sich der sozialistische Bürgermeister: „Aber wir wollen nicht, daß jede unserer Sonntagsmessen auf Lateinisch gelesen wird.“

Der Bischof habe versprochen, daß die Pfarrei von Niafles nach dem Tod von Hw. Chéhère normalisiert werde: „Unsere Geduld hat Grenzen“ – so der Bürgermeister.

Er hat sogar gedroht, die Kirche versiegeln zu lassen.

Die Journalisten der Regionalzeitung, die gewöhnlich dafür bekannt sind, die Trennung von Kirche und Staat in Frankreich mit gezogenen Messern zu verteidigen, ließen sich von den liturgischen Aussagen des Bürgermeisters nicht aufschrecken.

Die Angestellten der Medienkonzerne haben sich auch sonst kaum den Hintergründen des Falles gewidmet.

Es scheint nämlich, daß der Bürgermeister ein Auge auf das sehr schöne Pfarrhaus von Niafles geworfen hat. Das Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert und gehört ebenfalls dem Staat.

Bisher wurde es von Hw. Chéhère und seinen beiden ebenfalls fast hundertjährigen Schwestern bewohnt, die in der Zwischenzeit ebenfalls gestorben sind.

Der Bürgermeister möchte im Pfarrhaus die Ortsverwaltung einrichten. Zu diesem Zweck hat er am Gebäude bereits seit zwanzig Jahren keine Unterhaltsarbeiten mehr vornehmen lassen.

Schon zu Zeiten des alten Pfarrers hoffte er, daß die Löcher im Dach und die veraltete Inneneinrichtung den Geistlichen vertreiben würden. Vergebens.

Jetzt hat ihm die Ernennung eines Nachfolgers noch zusätzlich einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Die Gegner der Römischen Messe von Niafles stehen darum im Verdacht, eher ideologisch als religiös motiviert zu sein. Um den neuen Ritus geht es ihnen offensichtlich nicht.

Denn man sieht sie auch nicht in der fünf Kilometer entfernten Gemeinde Craon, wo jeden Sonntag eine französische Messe gelesen wird. Für einen Teil der Bewohner von Niafles liegt dieses Gotteshaus außerdem näher als die eigene Dorfkirche.

In der jüngsten Zeit hat sich der Konflikt verschärft.

Am Mittwoch abend hat der Bischof seine Entscheidung bekanntgegeben. Sie sei „über Wochen“ gereift.

Er will zwar eine lateinische Messe, aber im neuen Ritus und nicht in Niafles, sondern in der 45 Minuten entfernten Bischofsstadt Laval.

Darum haben Gläubige seit Donnerstag die Pfarrkirche von Niafles besetzt.

Das berichtete die Pariser Tageszeitung ‘Figaro’ am Freitag.

Jetzt könnte die Stunde des Bürgermeisters gekommen sein. Mit der Erlaubnis der Bischofs wäre es ihm möglich, die Kirche räumen zu lassen.

Wenn Bischof Maillard seinen Willen durchsetzt und die Gläubigen sein Ansinnen nicht verhindern können, wird am morgigen Pfingstfest in Niafles die letzte Sonntagsmesse im ehrwürdigen Römischen Ritus zelebriert.

© Titelbild: ‘peppone-est-un-ane.over-blog.fr’
© Bild Bischof Maillard: Diözese Laval
Alle Lesermeinungen anzeigen 6 von 42 Lesermeinungen:
Montag, 28. Mai 2007 19:12
Hornet: VirTortis:
typischer Journaillenschreiberling der hier heinen Hehl aus seiner meinung mach – jedoch in seiner Postille sich etwas gemäßigter ausdrücken muß

Oder ists nur panik weil die zeit des Liberalsozialismus und ihrer Funktionärsclique im sterben liegt !


Nein! Ich bekomme nie Panik. Nur wenn die Rechtschreibung im Sterben liegt.
Montag, 28. Mai 2007 19:04
VirFortis: find ich lustig
„in Form von Kuttenträgern weg und schon haben wir einen Haufen von taumelnden Weicheiern, die nicht mehr in der Lage sind, alleine ihre Herzpillen und Stützstrümpfe einzukaufen und sich T-Shirts anziehen müssen mit der Aufschrift:
„Religionslos. Bitte helfen Sie mir über die Strasse, Danke!““

typischer Journaillenschreiberling der hier heinen Hehl aus seiner meinung mach – jedoch in seiner Postille sich etwas gemäßigter ausdrücken muß

Oder ists nur panik weil die zeit des Liberalsozialismus und ihrer Funktionärsclique im sterben liegt !

Es lebe die konservative Revolution der christlichen Jugend ! Fegt die 68er aus ihren Ämtern !
Montag, 28. Mai 2007 18:56
Hornet: @ charlotte Bongartz, monti, u.a.
Mich können Sie auch zu denen rechnen, die keine Angst vor einer fiktiven Hölle haben. Ich habe aus diesem Grunde auch keine Angst vor dem Tod, weil ich weiss, dass mir danach nichts mehr passieren kann.

Willkommen auf der intelligenten Seite.

Merken Sie, wie die Herren (und vereinzelt vielleicht auch Damen) hier ihre andauernde Angst vor den Folgen ihrer Vergehen auf andere abwälzen wollen?

Frau Kollegin, ich lache mich hier schon seit Wochen krumm und schief. Wenn es teilweise nicht so traurig wäre, könnte man diese unterbelichtete und von fast jedem Sachverstand befreite Klientel täglich in einer Kolummne oder einer „Satire des Tages“ verbraten.
Allerdings, wie Sie schon richtig bemerkten, ist es eigentlich zu blöd, denen auch noch ein weiteres öffentliches Forum zu bieten.

Spasseshalber: nehmen wir denen mal kurz die Religion und deren köstliche „Autoritäten“ in Form von Kuttenträgern weg und schon haben wir einen Haufen von taumelnden Weicheiern, die nicht mehr in der Lage sind, alleine ihre Herzpillen und Stützstrümpfe einzukaufen und sich T-Shirts anziehen müssen mit der Aufschrift:
„Religionslos. Bitte helfen Sie mir über die Strasse, Danke!“
Montag, 28. Mai 2007 18:37
wickerl: glecih
Laut Spiegel kommt gleich nach Pfingsten das Motu Proprio
Sonntag, 27. Mai 2007 19:06
VirFortis: liturgiediskurs
die hntergrunddynmik des liturgiediskurses basiert auf der hauptfrage wie die röm.kath religion in ihrer ganzen dynamik und tiefe gesehen , aufgefasst und wahrgenommen wird. für die einen ist die röm.kath religion ein nettes lebensbeiwer, ratgeber und hilfe oder balsam für die seele, ein netter ausgleich nebenbei, abwechslung und treffpunkt oder gemeinschaftszentrum. im sinne des guten menschen jesus, der aqls held gegen die zustände seiner zeit ankämpfte trifft man sich halt um posthum seiner zu gedenken als modell des menschen wie er sein sollte.
seiner gedenkt man idealistisch durch zusammenkünfte in denen man auf ihn anstosst um lebenstipps zu erlangen.

für die zweite gruppe ist der röm.kath glaube die lehre des gottessohnes der durch die jungfrau zu uns geandt wurde. es handelt sich dabei um gott persönlich der in der messe angebetet wird, ewigkeit und zeitliche begrenztheit kulminieren in dieser situation. diese feiergesinnung bereitet schon auf den eintritt ins jenseits vor wo die anbetung gottes stattfindet und entreißt uns somit von allem weltlich – nichtigen dingen.
hauptaufgabe ist die gewährleistung der seelenrettung und der aufruf zur umkehr, zur buße und der aufklärung über die existenz einer ewigen verdammnis zum selbstschutz jeder seele.
Sonntag, 27. Mai 2007 15:51
Gunsenum: Don Camillo…
Haben sie im Titelbild eigentlich die sehr dezente, ganz kleine versteckte Anspielung auf einen Don Camillo -Film entdecken können?

Nein?
Nun: Links vom Ortsschild steht ein handgeschriebenes Schild mit der Aufschrift „Peppone et un âne“…was soviel bedeutet wie: „Peppone ist ein Esel“…Hochwürden DonCamillo, gell ? :)
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